Moxibustion (bitte nur durch einen erfahrenen Therapeuten)
Was ist Moxibustion?
Die Moxa-Therapie kurz als Moxen bezeichnet, hat ihren Ursprung in der Traditionellen Chinesischen Medizin. Der in westlichen Abhandlungen in der Akupunktur oft verkürzt übersetzte Oberbegriff zhēn jiǔ ( 針灸) umfasst neben der Nadel (針, zhēn) auch die Moxa (灸, jiǔ) und bedeutet so viel wie „Nadeln und Brennen“. Das westliche Wort Moxibustion setzt sich aus: „mogusa (japanisch 艾)“ (getrocknete, fein geriebene Blätterfasern des Beifuß Artemisia princeps,) und der lateinischen Bezeichnung „combustio“ (verbrennen), zusammen.
Bei der Moxibustion wird eine kleine Menge von Moxakraut direkt oder indirekt über bestimmte spezielle Akupunkturpunkte verglüht. Den traditionellen chinesischen Lehren zufolge wirkt die entstehende Hitze auf den Fluss des „Qi“ in die darunter liegenden Energieleitbahnen (Meridiane) ein.
Beifuß (Artemisia Vulgaris) enthält: Aromatische Bitterstoffe, ätherische Öle, Vit. A1,Vit. B1,Vit. B2,Vit. C, Eisen, Magnesium, Cumarine, Flavonoide. Es ist als unauffälliges Kraut an vielen Wegrändern zu finden. Es wirkt regulierend und anregend auf die Drüsen, hat fiebersenkende, krampflösende, appetitanregende und antibakterielle Eigenschaften. Beifuß ist wegen seiner vielfältigen Inhaltsstoffe zum Einen als Gewürzpflanze (z.B bei schwer verdaulichen und fettreichen Speisen), zum Anderen als „Mutter aller Kräuter“ bei verschiedenen Frauenkrankheiten, bekannt.(1)
Hier stellen wir Ihnen einige Varianten der Moxibustion vor:
- Gestochene Akupunkturnadeln werden mittels eines Moxakrauts erhitzt.
- Mit Hilfe einer Moxazigarre werden bestimmte Akupunkturpunkte erhitzt, indem die Glut der Zigarre nah an den Punkt herangeführt wird.
- Japanische Klebehütchen ( Intensive Wärme oder milde Wärme).
- Moxawärmer, Moxa-Pfännchen, Moxa-Bügeleisen. Hierbei handelt es sich um Messinggefäße, die mit Moxakraut befüllt und erhitzt werden. Diese werden dann über großflächigere Körperregionen und Akupunkturpunkte gehalten. (Kein direkter Hautkontakt).
- Moxapfeife: Wird für die Verwendung mit Moxazigarren verwendet.
- Moxakegel: Meist selbstklebend werden direkt auf der Haut platziert.
- Moxa-Pflaster: mit speziellen Heilkräutern beschichtetes Pflaster. Die Wärmeentwicklung wird durch ein Polster aus ungiftigem Zinkoxid erreicht, welches bei Kontakt mit Sauerstoff Wärme freisetzt. Dieses wird auf die Akupunkturpunkte aufgeklebt.
- Elektrisches Moxa-Gerät: Mittels Infrarotstrahlung soll eine ähnliche, geruchlose Tiefenwirkung entstehen, die dem glühenden Beifußkraut entspricht.
Technik der allgemeinen Moxibustion:
Allgemeiner Abstand von 2-3 cm zu den Akupunkturpunkten jeweils für ca. 2-3 Minuten.
„Vogelpicken“: Der Therapeut nähert und entfernt sich immer wieder mit der glühenden Spitze der Moxazigarre den Akupunkturpunkten (ca.3 Minuten).
„Kreisen“: Eine im Abstand von 2-3 cm kreisende Bewegung, ca 2-3 Minuten.
TIPP: Es wird empfohlen nach der Moxabehandlung reichlich warme Getränke zu sich zu nehmen und ca. eine Stunde Abstand zum nächsten Dusch/Wannenbad einzuhalten.
siehe auch: https://www.youtube.com/watch?v=Rv65CgCouQg
Formen der Moxibusiton:
- Ingwerscheiben-Moxibustion
- Bienenwachs-Moxibustion
- Pfeffer-Moxibustion
- Soja-Moxibustion
- Knoblauchscheiben-Moxibustion
- Heilerde-Moxibustion
- Salz-Moxibustion
Akupunkturpunkte für ein starkes Immunsystem:
- KG 12 (Zhong Wan 中脘)
- KG 4 (Guan Yuan 关元)
- LG 14 (Da Zhui 大椎)
- Magen 36 (Zu San Li 足三里)
- 3E4 (Yu Chi 曲池)
- KG8 (Shen Que列缺)
- Milz 6 (San Yin Jiao三阴交)
- Lunge 5 (尺泽)
- Lunge 10 (鱼际)
- Niere 1 ( Yong Quan 涌泉)
Wirkung der Heilkräuter-Moxibustion:
- wirkt gegen Kälte, wärmt die Meridiane und lässt die Energie fließen
- wirkt nicht oberflächlich, sondern geht in die Tiefe,
- reguliert die fließende Energie,
- wirkt sich positiv auf das Herz/Kreislaufsystem aus,
- verbessert die Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Gewebes,
- regt die Produktion der roten und weißen Blutkörperchen an,
- stärkt das Immungsystem und kurbelt den Stoffwechsel an,
- verändert den pH-Wert zum Alkalischen,
- reguliert die Funktion der Nervensystems.
Indikationen:
Moxibustion kann bei „Yin“-Charakter Krankheiten helfen.
Chronische, degenerative (durch Verschleiß bedingte) Erkrankungen.
Aus TCM-Sicht: „Schwäche der vitalen Energie“ zurückführen. (Anzeichen: Kälte, mangelnde Durchblutung, Unterfunktion der Organe).
„Leere“-Zustand des Körpers, Erschöpfung (seelischer und körperlicher Art),
Hormonmangel,
Anämie (Blutarmut).
Kontraindikationen:
Fieber, akute Infektionskrankheiten, akuten Entzündungen, während der Menstruation und Schwangerschaft, nervöse und aufgeregte Personen, Hypertonie, Diabetes Mellitus mit Sensibilitätsstörungen in den Füßen.
Vorsicht:
Keine Moxabehandlung an Kopfbehaarung, im Gesicht, an Brustwarzen, in der Nähe von Schleimhäuten, Geschlechtsteilen, direkt über Sinnesorganen und Wunden.
Mögliche Komplikation der Moxabehandlung:
Allergische Reaktionen. Kreislaufstörungen, Übelkeit, Schwindel, Herzrasen, Blässe oder Schweißausbrüche, Aktivierung von latenten Krankheitsprozessen.
Möchten Sie die Moxibustion zu Hause alleine ausführen, so sollten sie sich von einem Therapeuten gut in die Technik einweisen lassen, da es bei falscher Anwendung zu Verbrennungen und schlimmen Brandblasen kommen kann. Sie sollten Moxa während der Behandlung nie unbeaufsichtigt brennen lassen. Glut oder heiße Asche darf niemals die Haut berühren.
Quelle:
- Macer floridus / De viribus herbarum
- Wikipedia (Stand 01.04.2020)